Ruhm

Ruhm“ ist ein deutscher Episoden-Spielfilm, der auf dem gleichnamigen Buch „Ruhm“ des Bestseller-Autoren Daniel Kehlmann basiert. Der Film bringt, in mehr oder weniger offensichtlichen Verflechtungen, die Erlebnisse von neun Personen aus reellen und fiktionalen Welten zu einer Geschichte zusammen, die alle miteinander durch das Oberthema digitaler Kommunikation vereint sind. Innerhalb des Filmes äußert sich das Namengebende Thema Ruhm in verschiedenen Facetten.

Dauer: 103 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Isabel Kleefeld
Produzenten: Sönke Wortmann, Claudia Steffen, Tom Spiess, Christoph Friedel
Hauptdarsteller: Senta Berger, Heino Ferch, Julia Koschitz, Stefan Kurt, Thorsten Merten
Nebendarsteller: Axel Ranisch, Gabriela Maria Schmeide, Justus von Dohnányi, Matthias Brandt, Johanna Gastdorf, Ursula Strauss, Peter Bamler
Genre: Drama
Studio: Warner Bros.
Sprachen: Deutsch

Die Erzählung der Geschichten beginnt mit der falschen Vergabe einer Telefonnummer, durch die ein einfacher Elektrotechniker plötzlich die Fananrufe eines berühmten Schauspielers erhält. Auf diese Verwechslung folgen die Geschichten verschiedenster Charaktere: vom Abteilungsleiter eines Mobilfunkkonzerns, über einen in seiner Fantasie lebenden Internetblogger, bis hin zu einem berühmten Schriftsteller und sogar einer seiner Romanfiguren.

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Der Film „Ruhm“ der Regisseurin Isabel Kleefeld startete im März 2012 in deutschen Kinos. Die Hauptrollen wurden unter anderem von den Schauspielern Heino Ferch als Ralf Tanner, Julia Koschitz als Elisabeth, Stefan Kurt als Leo Richter, Gabriela Maria Schmeide als Maria Rubinstein, Justus von Dohnányi als Joachim Ebling und Senta Berger als Rosalie besetzt.

Gedreht wurde die Literaturverfilmung in den Jahren 2010 bis 2011, in Deutschland in Köln, in der Schweiz in Zürich, und außerdem in Buenos Aires, in Kiew, auf der Krim und bei Cancún. Die Premiere des Filmes fand im März 2012 in Köln statt.

Handlung & Story vom Film „Ruhm“

Der unscheinbare Techniker Joachim Ebling kauft sich ein neues Handy. Kurz darauf beginnen mysteriöse Anrufe weiblicher Unbekannter, die ihm ins Ohr schmachten. Der Grund ist die Verwechslung zweier Handynummern, Ebling hat versehentlich die Nummer des berühmten Schauspielers Ralf Tanner mit dem Kauf des neuen Mobiltelefons übernommen. Zunächst ist der Mann verunsichert von den teils sehr drängenden Anrufen der Frauen, doch ihm beginnt es zunehmend zu gefallen, die Identität des Filmstars am Telefon anzunehmen und sich von den weiblichen Fans anhimmeln zu lassen.

Der begehrte Schauspieler Ralf Tanner bekommt dementsprechend gar keine Anrufe mehr. Doch anstatt über den überraschenden Verlust seiner Beliebtheit und seiner Kontakte traurig zu sein, freut es ihn sogar, sich aus seiner Bekanntheit zurückziehen zu können. An der folgenschweren Verwechslung der Telefonnummern waren unter anderem zwei Männer Schuld: Mollwitt und sein Abteilungsleiter. Mollwitt ist ein Internetblogger, der mehr in Fantasie und Romanen, als in der Realität lebt. Er wünscht sich nichts mehr, als die Romanfigur Lisa Gaspard, in die er sich sogar verliebt hat, kennenlernen zu können. Deshalb sehnt er sich danach, einmal in den Geschichten des Schriftstellers Leo Richter aufzutauchen, der die Figur Lisa in einem seiner Romane erschaffen hat. Entsprechend vernachlässigt er sich selbst im realen Leben, weshalb er hier auch nicht in der Lage ist eine Frau zu finden.

Doppelböden, Albträume und Wiederentdeckung des Lebenswillens

Der andere Mann, Mollwitts Abteilungsleiter, führt ein Doppelleben. Er betrügt seine Frau, mit der er gemeinsam mit ihren Kindern in einem Haus wohnt. Am Wochenende ist er bei ihr, innerhalb der Woche ist er in der Stadt, zusammen mit seiner Affäre Luzia. Die zwei Welten, die er sich so kreiert hat und die Lügen, die er dadurch für beide Frauen erfinden muss, haben ihn so beschäftigt, dass er die Verwechslung der Telefonnummern nicht bemerkte. Leo Richter, der berühmte Schriftsteller, reist mit seiner Freundin Elisabeth durch Südamerika. Er will dort seine neuen Romane vorstellen. Elisabeth möchte keinesfalls in einem seiner Geschichten auftauchen und ist entsprechend verärgert darüber, dass ihr Mann gemeinsame Erlebnisse als Vorlage für eine Geschichte verwendet.

Während Richter sich in Südamerika befindet, springt Maria Rubinstein, eine Krimiautorin, für den Autor in einer anderen Schriftstellerrundreise ein. Auf dieser Reise durch den ehemaligen Ostblock, die für sie zu einem regelrechten Albtraum wird, verschwindet sie auf mysteriöse Weise, woraufhin sich ihr untreuer Ehemann Klaus Rubinstein auf die Suche nach ihr begeben muss. Eine weitere Romanfigur des Autors Richter, deren Geschichte in dem Film erzählt wird, ist die der Figur Rosalie. Sie ist tödlich an Krebs erkrankt und will ihr Leben in der Sterbehilfe beenden. Doch gerade dort entdeckt sie, wie stark ihr Lebenswillen ist.

Fazit & Kritiken zum Film „Ruhm“

Die Schwierigkeit bei der Literaturverfilmung des Buches „Ruhm„, das aus einzelnen, miteinander verwobenen Kurzgeschichten besteht, ist sicher, wie bei den meisten Episodenfilme, die viele Geschichten in kurzer Zeit zusammenfassen und dabei allen Geschichten die nötige Intensität zu verleihen. Es ist eine Herausforderung, all den vielen Personen in diesen zeitlich kurz begrenzten Auftritten realistische, packende Lebendigkeit auf der Leinwand einzuhauchen. Die in den Film zusammengefassten Geschichten haben alle Potential und sind überaus interessant, sie erzählen über die verschiedenen Gesichter, die Ruhm, Selbstfindung, Identitätsverlust, Sexualität und auch Gefühle äußern können.

Was dem Autoren Daniel Kehlmann im Buch ausgezeichnet gelang, ging in dem Film jedoch leider verloren: Den Charakteren fehlt die Tiefe und die Szenen vermögen kaum echte Emotionen im Zuschauer zu wecken oder gar eine vielschichtige Persönlichkeit für die einzelnen Figuren zu kreieren. Der Zusammenhang der einzelnen Geschichten ist zwar grob durch das Thema digitaler Kommunikation in einen Rahmen gefasst, doch schwer zu verfolgen und so verlaufen sich die einzelnen Szenen ins ungefähre. Überzeugen kann der Film dennoch mit seinen spielerisch hervorragenden Darstellern und seinen interessanten Ideen. Um den Zuschauer jedoch wirklich zu packen und bewegen zu können, wurden die einzelnen Handlungsstrenge allerdings nicht tiefgehend genug behandelt und die Ideen somit nicht in ihren vollem Potential umgesetzt.

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